Tag 1
Mutig – das musste man sein, wenn man mit Lars, Sabrina und Remo zusammen auf Bachwanderung wollte. Trockenen Fusses kam niemand zurück. Im Gegenteil: fast alle waren von Kopf bis Fuss durchnässt nach dem eineinhalbstündigen Abenteuer. Auch ein paar kleinere Schürfungen sowie Brennessel-Wunden gehörten dazu. Das alles jedoch ohne, dass sich irgendjemand darüber beklagt hätte! Denn es machte Spass, den Bach zu erkunden und auch mal ein Risiko auf sich zu nehmen. Alle wussten: zu einem richtigen Abenteurer und zu einer richtigen Abenteurerin gehören schmutzige Kleider und ein paar Striemen an den Armen einfach dazu.
Die Kindertage 2019 stehen unter der Frage: „Bisch du so muetig wiä de Daniel?“ Was es genau mit Daniels Mut auf sich hat, das war am Sonntag noch nicht klar. Beim T-Shirt-Bemalen und beim Herstellen von Schwertern wurde aber schon deutlich: es geht um ernste Dinge. Es geht um Daniel, der in der Fremde leben muss, nachdem seine Heimat, das Land Juda, gefallen ist. Die Schwerter der Judäer haben offensichtlich nichts genützt – die Babylonier waren stärker. Und es geht irgendwie um Löwen.
Geht es vielleicht auch um das Thema, das am Gottesdienst behandelt wurde? Um die Frage nach der richtigen Entscheidung? Kann Daniel – der vom babylonischen König den neuen Namen Belschazzar bekommen hat – wirklich den „Fünfer und z‘Weggli“ haben, also Jude bleiben und auch Babylonier sein? Wo muss er sich mutig für oder gegen etwas entscheiden? Die kommenden zwei Tage werden es zeigen...
Jann Flütsch
Impressionen unseres 1. Tages
Tag 2
Die biblische Geschichte von Daniel erwies sich heute spannender als ursprünglich von vielen Kindern gedacht.
Der arme Daniel, wurde von den Soldaten des Königs Nebukadnezzar in ein ihm ganz fremdes Land nach Babylonien verschleppt. Vom König erhielt er einen neuen Namen, schöne Kleider, genügend zu Essen und jede Menge Schriftrollen. Aber glücklich waren Daniel und seine Freunde nicht. Das Einzige, das ihnen Kraft gab, war die Gewissheit, dass Gott mit ihnen unterwegs ist wo auch immer sie waren.
Der König erkannte bald, dass Daniel mit Abstand der intelligenteste unter seinen Beratern war, denn er konnte sowohl seinen Traum erkennen und deuten, als auch die mysteriösen Schriftzeichen entziffern. Ob dies Daniel wohl langfristig etwas nützen wird?
Mit dem neuen Gesetz, dass die Minister aus Missgunst dem König vorgeschlagen hatten, konnte sich Daniel auf alle Fälle nicht anfreunden. Was passiert wohl, wenn er sich hier gegen den König wiedersetzt?
Ganz mutige Kinder konnten heute leckere Brennesseln probieren, den richtigen Umgang mit einem Hund erlernen, Zimtbrot über dem Feuer backen, sich im erfinden und entziffern von Geheimschriften üben, einen Tanz aufführen oder den Bach stauen.
Morgen laden wir ab 16.30 Uhr alle Interessierten ein mit uns ein «Freiheitsfest» zu feiern und einen Einblick in die Projekte der vergangenen Tage zu geniessen.
Andrea Bissegger
Impressionen unseres 2. Tages
Tag 3
Das Wetterglück, das uns schon die ersten beiden Tagen vergönnt war, dürfen wir auch am dritten und letzten Tag geniessen. Keine Hitze und kein Regen, sondern einfach das perfekte Sommerwetter!
So kann auch heute voller Freude gebastelt, gemalt, gestaut, gekocht und gespielt werden. Auf ganz verschiedene Arten erleben wir die Geschichte von Daniel: beim Theäterlen und beim Bedrucken von T-Shirts mit wunderschönen Löwengestalten. Oder auch beim Kochen! Denn wer ist sich schon gewohnt, fritierte Brennesselblätter zu essen? Recht ähnlich erging es nämlich Daniel und seinen israelitischen Freunden. Im fremden Land Babylon wurden ihnen Speisen vorgesetzt, die sie nicht kannten. „Darf man diese Sachen überhaupt essen?“ war eine Frage, die auch Daniel sich stellen musste.
Im Wald-Geländespiel ging es dann recht wild zu und her. Alle versuchten, so schnell wie möglich Kapla-Hölzli zu kaufen und mit diesen am Turm zu bauen. Wenn man nur nicht immer wieder vom Gegner angehalten und ins Gefängnis gebracht worden wäre!
Zum Abschlussfest schliesslich waren dann alle Eltern und Grosseltern eingeladen. Die Danielgeschichte wurde von der Theatergruppe mit grossem Eifer und Spielfreude aufgeführt. Und nicht ohne Stolz wurden die hergestellten Schwerter, Löwenköpfe und Tassen den Eltern gezeigt.
In fröhlicher Stimmung endeten die diesjährigen Kindertage schliesslich nach der Darbietung der Tanzgruppe bei gemütlichem Zusammensein bei Wurst und Brot. Mit Vorfreude auf die Sommerferien, aber auch schon auf die Kindertage 2020, verabschiedete man sich schliesslich voneinander. Tolle Erlebnisse und neue Freunde, so das schöne Ergebnis der Kindertage.
Jann Flütsch